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Über mich

Die Magie des Augenblicks

Nein. Er hatte nicht schon als Kleinkind Folianten von Man Ray im Spielzimmer. Und auch der Wunsch nach einer Spiegelreflexkamera zur Einschulung blieb aus. Thomas Plettenberg ist einer, der wenig Aufhebens um seinen Weg zur Fotografie macht.
Da ist der junge Hobbyfotograf, dessen erste Zufallsarbeit für die Tageszeitung weitere Aufträge nach sich zieht. Zu diesem Zeitpunkt ist er längst auf dem Weg in ein geordnetes Schreibtischdasein als Betriebswirt – als ihn statt dieses Berufs plötzlich die Berufung erwischt. Nun also doch: Spiegelreflex statt Aktenkoffer, Außentermine statt Hörsaal. Es folgt ein Volontariat bei den Oberland-Ausgaben des „Münchner Merkur“, für den er bis heute tätig ist; fachlich wird dpa-Fotolegende Frank Mächler zu Thomas Plettenbergs wichtigstem Mentor. Das Credo des Altmeisters bildet auch den Dreh- und Angelpunkt in Thomas Plettenbergs eigenem fotografischem Selbstverständnis, ob es um journalistische oder werbliche Arbeiten geht, Dokumentation oder Image, Reise oder Portrait: „Im Mittelpunkt steht immer das Motiv; die Technik hat nur eine unterstützende Rolle.“ Das gilt auch und gerade im digitalen Zeitalter.
Nach zwei Jahrzehnten fotografischer Arbeit ist es mehr denn je die Magie des Augenblicks, die Thomas Plettenberg die spannendsten und glücklichsten Momente seines Berufes beschert – „das, was sich jeder Planung entzieht“. Umgekehrt ist es seine größte Stärke, jene magischen Augenblicke in Sekundenschnelle zu erfassen und in dauerhafte Bilder umzuwandeln, die dann ihrerseits eine Geschichte erzählen.
Thomas Plettenberg (Jahrgang 1966) ist Dozent für Bildjournalismus bei der Hanns-Seidel-Stiftung.
Thomas Plettenberg